Das 3-jochige Langhaus enthält noch Reste einer spätromanischen Kirche, die bereis um 1200 bestanden haben dürfte. Mauerwerk aus Tuffstein in Opus-Spicatum-Technik in der nördlichen Langhauswand, hinter dem heutigen Volksaltar, darauf Fresken, Fragmente der romanischen Ausmalung, unter anderem eine Apostelreihe in Rundbogenarchitektur. Diese Kirche mit quadratischem Chor, vermutlich mit flacher Holzdecke wurde von der Hauptpfarre Riegersburg aus betraut.

Im Jahre 1441 wurde Paldau eigenständige Pfarre. Der Pfarrer verfügte über einen Weingarten, mehrere Äcker, zwei Wiesen und ein Stück Wald. Aus der Bewirtschaftung dieser Landwirtschaft Landwirtschaft sowie durch Naturalabgaben der Bewohner der Pfarre musste er sich selbst, den Kaplan und Schulmeister versorgen sowie auch die Erhaltung der Gebäude sicherstellen.

Um die Zeit der Pfarrgründung wird der spätgotische Chor errichtet, der heute als Taufkapelle dient. Hier wurde 1974 der ebenfalls spätgotische Taufstein aufgestellt. Dieser einjochige eingezogene Raum wird überspannt von einem Rautensterngewölbe mit Schlusssteinen auf Wandkonsolen und endet mit Dreisechstelschluss. Von außen wird er gestützt durch kräftige Strebepfeiler. Auch das Fresko des hl. Veit mit Engeln an der Nordwand des Chores stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Zugleich mit dem Chorbau wurde im Westen ein quadratischer Turm vorgesetzt, dessen Basisgeschoß mit gekehltem Kielbogenportal bis heute den Kirchturm trägt.

Der nächste Umbau fällt in die Zeit des Spätbarock, ins ausgehende 18. Jahrhundert. Der Grund war wahrscheinlich ein Brand, welcher Holzdecke und Dachstuhl vernichtete. Die Langhausmauern wurden nun um ca. einen Meter höhergezogen, zwischen ihnen wurden sechsteilige Gratgewölbe gespannt, welche auf Gurtbögen und Pfeilern aufruhen. Im Westen zog man eine dreiachsige Orgelempore ein, durch die Nordwand wurde ein neues Portal gebrochen, über das der Steinmetz ein Wappenschild sowie eine Art Vase gesetzt hat. Auch der Turm wurde höhergeführt, die Fenster des Glockengeschosses neu ausgebrochen. Die Sakristei fügte man nördlich des Kirchenschiffs an. Der barocke Hochaltar wurde erst 1974 hier aufgestellt. Er stammt aus dem ehemaligen Karmeliter-Kloster in Graz; als zentrales Bild zeigt er eine dunkle Muttergottes mit Kind, eine russische Ikone, zu beiden Seiten holzgeschnitzte Engelsfiguren von Philipp Jakob Straub. Im Jahre 1786 wurde der Friedhof bei der Kirche aufgelassen und außerhalb des Ortes neu angelegt, weil er des öfteren vom nahegelegenen Bach überflutet worden war. 1894 wird eine neue Turmspitze aufgesetzt. Die Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind, des hl. Josef und des hl. Veit, die heute um den Volksaltar angeordnet sind, schnitzte der Bildhauer Jakob Gschiel für einen neugotischen Hochaltar, der Ende des 19. Jahrhunderts für die Paldauer Pfarrkirche hergestellt worden war.